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„Die Blutlinie“von Cody McFadyen
Die FBI-Agentin Smokey Barrett hat durch die Hand eines brutalen Mörders ihren Mann und ihre Tochter verloren. Daran trägt sie schwer und weiß noch nicht, ob sie jemals in den Polizeidienst zurückkehren kann. Dann wird ihre beste Freundin Annie auf unglaublich perverse Art ermordet und Smokey nimmt die Jagd wieder auf. Weitere Morde geschehen und sowohl Smokey als auch ihr brillantes Team stoßen mehr als ein Mal an ihre Grenzen.
Das erste Drittel des 476 Seiten starken Romans befasst sich fast ausschließlich mit der Dramatik um Smokeys Schicksal und dessen Bewältigung. Ich persönlich finde diesen Part etwas zu langatmig, besonders störend sind die permanenten und fürchterlich pathetischen Ausschmückungen, die sich durch das gesamte Buch ziehen. Auch die allesamt vom Leben schrecklich gebeutelten aber dennoch mit fast übermenschlichen Kräften ausgestatteten Teammitglieder fand ich etwas überzogen, bis hin zur Superwoman Smokey, die m.E. besser gleich ein Mann geworden wäre.
Die Morde des Serienkillers, der im Glauben handelt ein Nachfahre Jack the Rippers zu sein, sind grauenhaft und detailliert beschrieben, garantiert nichts für schwache Nerven. Völlig unglaubwürdig dargestellt fand ich auch das Verhalten der kleinen Bonnie – so “normal”, bis auf die Tatsache, dass sie nicht mehr spricht, verhält sich kein Kind dieser Welt, das diese entsetzlichen Dinge miterleben musste!
Nichtsdestotrotz ist der Roman nach der etwas zähen psychologischen Abhandlung über Smokeys Geisteszustand so spannend, dass ich es kaum noch aus der Hand legen konnte. Die Verstrickungen in diesem Fall und deren Auflösung sind genial konstruiert, die menschlichen Abgründe erschreckend skizziert und es schickt einem tatsächlich eine Gänsehaut über den Rücken, wenn auch hier in den letzten Zügen des Buches zu tief in die Kiste des Übersinnlichen gegriffen wurde. Mir hat sich immer wieder die Frage aufgedrängt, ob es solche Grausamkeit, einen solchen Irrsinn, diesen unvorstellbaren Wahnsinn mit all seinen Auswüchsen auch in der Realität gibt???
Ein durchaus spannendes Buch, wenn man die kleinen Minuspunkte (welche ja meiner persönlichen Meinung entspringen) übersieht. Ich kann es empfehlen und werde selbst nun die Fortsetzung in Angriff nehmen. 1 comment to „Die Blutlinie“ |
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Trotzdem wünsche ich dir ein wunderschönes Wochenende.
Liebe Grüße Annetta